Geschwister, die sich immer super verstehen und alles immer zusammen machen, sind komisch. Aber sich so gar nicht untereinander verstehen, ist auch kacke. Und so haben wir uns für einen sehr durchlässigen Mittelweg entschieden: das Künstlerkollektiv SPIELKINDER.
Maja, Lina, Nils und Till – alle dem Theater verbunden, alle als Schauspieler auf der Bühne, alle miteinander aufgewachsen. 2009 haben wir uns zusammengetan um als „SPIELKINDER“ Herzensangelegenheiten zu realisieren. Jeder darf mitreden, jeder darf anbieten, jeder darf ablehnen. Keiner darf beleidigt sein.
Wir machen, worauf wir Lust haben und suchen uns Leute, die das auch so sehen. Wir Lesen, singen, spielen, schreiben, schreien und lachen – mehr oder weniger inszeniert. Wir kommen in kleine Buchhandlungen und große Festivalinstallationen, in guten Kneipen oder schäbbige Kaschemmen, in vereinseigene Kulturscheunen oder Bildungszentren von kulturfremden Gewerkschaften.
Wir hatten richtig Bock auf:
Junges Licht
Eine Verfilmung des Romans „Junges Licht“ von Ralf Rothmann. „Junges Licht“ kam 2016 in die Kinos und ist ein Film über Unschuld, Sex und Gewalt im Ruhrgebiet der 1960er Jahre. Mit lakonischem Humor erzählt er von den ersten Berührungen eines 12-jährigen Bergarbeiter-Sohns mit einer Erwachsenenwelt, die er mit Feinsinn beobachtet, aber nicht versteht. Konfrontiert mit Krankheit und Tod, Schuld und Buße, erotischen Verlockungen und einem völlig neuen Gefühl von Freiheit, durchlebt der Junge einen Sommer, in dem sich alles ändert – und es doch bleibt, wie es ist. Lina hat eine rührend unglückliche Mutter gespielt, die Kochlöffel auf ihren Kindern zerschlägt und krank ist, weil sie irgendwas mit der Seele hat. Charly Hübner, einer der (Mit)Spielkinder, hat ihren Mann gespielt, einen wunderbar klischeefreien Bergmann Nils und Till haben das Drehbuch geschrieben, Adolf Winkelmann die Regie geführt. Alle Infos unter:
http://www.jungeslicht.weltkino.de
Wenn du dich für die Freiheit entschieden hast…
Eine szenische Lese-Revue mit Texten aus den Roman „Milch und Kohle“ und „Junges Licht“ von Ralf Rothmann. Mit diesem Leseabend haben sich die SPIELKINDER personell extrem erweitert und viele neue Mitspieler gefunden: Uwe Frisch-Niewöhner, Charly Hübner, Christoph Jöde, Ingmar Kurenbach. Mit viel Musik, viel Klamauk, Ruhrpottfeeling und Kleinkunst pur hat es dieses Programm zu den Ruhrfestpielen und der Ruhrtriennale geschafft. Das Programm lief von 2011 bis 2015
Die Brüder Löwenherz
Der Klassiker von Astrid Lindgren.Till und Nils haben die beiden Brüder Jonathan und Karl Löwenherz gespielt. Lina hat die Kostüme gemacht und Maja die Lieder eingesungen. Eine Ko-Produktion mit dem KOM’MA-Theater, dem Duisburger Kinder- und Jugendtheater. Die Inszenierung von Jasminka Wrobel lief von 2011 bis 2015
Kohle, Kumpels und Kanal
Die erste Produktion war der Ruhrgebietsabend „ Kohle, Kumpels & Kanal.“ Meistens viert, manchmal zu dritt haben wir uns durch die Bühnen des Ruhrgebiets gelesen. Theater Oberhausen, Schauspielhaus Bochum und die Premiere in der Buchhandlung Napp müssen als Highlights genannt werden. Nie wieder werden wir so nervös sein, wie vor dem Auftritt, den Ralf Rothmann in Oberhausen gesehen hat. Diese szenische Lesung vereinte Texte über das Ruhrgebiet mit den Fotografien von Brigitte Kraemer . Neben Ralf Rothmann gehören z.B. Peter Stripp , Jürgen Lodemann , Michael Klaus zu den Autoren, in deren Texten die SPIELKINDER “ihr Ruhrgebiet” repräsentiert sehen.