Eines langen Tages Reise in die Nacht

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„Doch Mary hat sich die erste Spritze bereits gesetzt. Lina Beckmann spielt diese zerrüttete Frau mit erschütternder Energie und Fragilität. Sie zittert am ganzen Körper und verliert sich immer wieder in unsteten Blicken auf die teilweise keine Armlänge entfernten Zuschauer. Mal wirkt sie vollkommen desorientiert, dann schwingt sie, präzise, die Verbalkeule, vor allem gegen ihren alkoholsüchtigen Mann: „Heute Abend wirst du wieder völlig betrunken sein. Wieder eine von den Nächten, in denen du vor Selbstmitleid zerfließt.“

Bloßgelegte Verzweiflung und Wut
Das Publikum ist begeistert. Die knapp drei Stunden im Wohnzimmer der Tyrones werden nicht lang. Das liegt zum einen an den Schauspielern, neben Lina Beckmann sind das Charly Hübner, Felix Knopp und Christoph Luser. Die Regisseurin hat sie ihre Figuren spürbar entwickeln lassen und führt sie doch ganz genau in die Suchtspirale: Verzweiflung und Wut liegen bloß.“
(Katja Wiese, NDR Kultur)

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